Die Fussball-WM der Männer 2006 war ein gigantisches, mitreissendes, alle Nationen verbindendes Fussballfest. Nicht wenige haben die Hoffnung, dass die heute beginnende Frauen-Fussball-WM dieselbe, völkerverbindende Euphorie auslösen möge wie damals. Doch die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Ich bin kein Fussball-Freak. Die Bundesliga interessiert mich am meisten, wenn’s auf die Meisterschaft zugeht. Champions Leage-Spiele locken mich schon mehr aus der Reserve. Internationale Spiele mit deutscher Beteiligung schaue ich mir gern und regelmäßig an. Aber die WM 2006 – die hat mich damals richtig mitgerissen und begeistert!
Ich habe sie damals in Berlin erlebt. Die Stadt platzte aus allen Nähten, was Fussball-Fans aus aller Herren Länder anging. Das Wetter und die deutsche Nationalelf spielten mit – und so erlebten Berlin und Deutschland eine vier Wochen währende Dauerparty.
Und jetzt?
Auf den Straßen sieht man wenig Fans in Trikots ihrer Mannschaften.
Nach Autos mit Deutschlandfähnchen muss man gezielt Ausschau halten.
Und vor dem WM-Quartier der deutschen DFB-Auswahl traf ich heute gerade mal ein versprengtes Häuflein deutscher Fans vor.
Das Kennzeichen ihres Team-Busses wirkt da wie ein schlechtes Omen: M-AU. Mau.
Kein Autokorso dröhnt nach dem 2:1-Sieg über Kanada vom Kudamm herüber.
Aber vielleicht ändert sich die Stimmung im Laufe des Tourniers ja noch.
2 Gedanken zu „Wo bleibt das Sommermärchen?“