Unfertige Arena Amazonia in Manaus eingeweiht

Offiziellen Angaben zufolge ist es zwar erst zu 98 Prozent fertiggestellt, dennoch wurde das WM-Stadion Arena Amazônia in der brasilianischen Urwaldmetropole Manaus am vergangenen Sonntag mit einem Pokalspiel eingeweiht. Vier WM-Gruppenspiele werden in Manaus abgehalten. Mangels namhafter Clubs gilt das Stadion als „weißer Elefant“.

670 Millionen Reais (ca. € 207 Mio.) hat der Neubau des Stadions gekostet, der vier Jahre dauerte und drei Bauarbeiter das Leben kostete. Die wabenartige Metallkonstruktion, zwischen deren Streben Membrane gespannt sind, soll an einen für die indigene Amazonaskultur typischen Flechtkorb erinnern. Die insgesamt 44.000 Sitzplätze sind in sieben verschiedenen Farben gehalten und stehen für die Vielfalt exotischer Früchte aus der Region.

Totale des WM-Stadions in Manaus
Arena Amazonia in Manaus (Foto: Portal da Copa)

Zur Einweihung am 9. März trat der ortsansässige Club Nacional im Viertelfinale des nordbrasilianischen Pokalwettbewerbs Copa Verde gegen den Club Remo aus Belém (Pará) an. Das Spiel endete 2:2 unentschieden, womit Nacional aus dem Wettbewerb ausschied.

20.000 Eintrittskarten wurden laut Portal da Copa für das erste Testspiel im WM-Stadion vergeben, 13.000 für’s Volk, 7.000 für die Bauarbeiter.

In seiner Eröffnungsrede gestand der Gouverneur des Bundesstaates Amazonas, Omar Aziz, ein, dass noch nicht alles perfekt sei. Aber gerade deswegen habe man diesen Test angesetzt. „Denn wenn wir es nicht nutzen, werden wir es niemals einweihen.“

Brasilianischen Medienberichten zufolge glich das Stadion am Einweihungstag stellenweise noch einer Baustelle mit zementverschmierten Sitzen, aufgestellten Eimern, um Wassertropfen an undichten Stellen aufzufangen sowie nicht funktionierenden Klimaanlagen in den Logen. Trotzdem zeigten sich viele Besucher laut G1 von der Schönheit und Modernität des Stadions beeindruckt.

Mit seinen Ausmaßen von 240 x 32 Metern ist es das zweitkleinste der 12 WM-Stadien. 93 Tage vor Anpfiff harren noch drei der insgesamt 12 WM-Stadien der Einweihung: Das Eröffnungsstadion Arena Corinthians in São Paulo, die Arena Pantanal in Cuiabá und die Arena da Baixada in Curitiba.

Was die 12 WM-Städte über den Fussball hinaus zu bieten haben, ist in meinem Bildband „Highlights Brasilien“ nachzulesen, der im vergangenen Herbst erschienen ist.

Weniger als 100 Tage bis zur WM 2014 in Brasilien

 

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