Obama: Four years more


Barack Obama bleibt also Präsident der USA. Ist mir recht. Erfüllt mich aber auch nicht mit Genugtuung. So groß schien mir der Unterschied zwischen Amtsinhaber und Herausforderer Romney letztlich nicht zu sein. Und der ganze Medienhype ließ mich auch eher kalt.

Unfassbar, was die Medienanstalten alles aufgefahren haben, um dieses „Großereignis“ zu covern. Als würde die Wahl in den USA irgendetwas verändern und bedeuten.

Die USA sind ein wichtiges und mächtiges Land, keine Frage. Aber sie haben inzwischen auch viel an Macht und Bedeutung verloren. Die USA sind aus meiner Sicht eine Weltmacht auf dem absteigendem Ast. Daran wird ein Obama oder ein Romney oder wer auch immer nichts ändern. Weil es der Lauf der Dinge ist und die Folge vieler Fehlentwicklungen in der Vergangenheit.

V.a. George W. Bush und die Finanzwelt haben die USA in die Tonne getreten. Es Obama in die Schuhe zu schieben, dass die Wirtschaft nicht wie gewünscht in die Gänge kommt, wäre unangemessen. Mitt Romney wäre auch nicht der bessere Mann gewesen, um die strukturellen Fehlentwicklungen zu beseitigen.

Die Wahlen haben wieder einmal gezeigt, wie gespalten die USA sind. Zwei Lager stehen sich fast unversöhnlich gegenüber.

Insofern war Romney ein guter Kandidat, weil er nicht zur weiteren Polarisierung taugte und beitrug. Für das Wahlergebnis der Republikaner war das zwar schlecht, weil sie die Polarisierung zur Mobilisierung ihrer Anhänger brauchen.

Für die USA als Ganzes ist es aber gut, weil es vorhandene Gräben nicht weiter vertieft (wenn ich das aus der Ferne als Medienkonsument überhaupt beurteilen kann).

Daraus entspringt die Hoffnung, dass es Obama in seiner zweiten Amtszeit vielleicht gelingen kann, die Amerikaner mehr zu vereinen und zu versöhnen.

Sehr viel mehr kann auch ein US-Präsident in diesen Zeiten kaum mehr leisten. Denn die globale Finanz- und Wirtschaftskrise bestimmt die Agenda und das Handeln und lässt kaum Spielraum für Einzelaktionen und Alleingänge.

Es ist gut, dass die USA sowohl mit Obama wie Romney zwei Kandidaten hatten, die nicht zu den Kriegstreibern gehören. Damit ist schon viel gewonnen. Es wäre also auch nicht viel verloren gegangen, hätte Romney die Wahl gewonnen.

Obama: Four years more

Die Eule in Athen

Ein Gedanke zu „Obama: Four years more“

  1. In der Schlussphase der US-Wahlnacht wurden so viele Tweets über Twitter verbreitet wie nie zuvor (über 327.000/Minute). Die Server des Kurznachrichtendienstes haben den Belastungstest bestanden.

Schreibe einen Kommentar zu Gregor Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.