Handreichungen für’s Paradies auf Erden

Ich habe für mich mein Paradies auf Erden gefunden: In der Nähe von Paraty in Brasilien. Atemberaubende Natur, hilfsbereite, freundliche, lebensfrohe, dankbare Menschen. Doch es ist „nur“ ein Paradies auf Erden und daher mit einigen kleinen Macken versehen. Nach Empfang und Betreuung meiner ersten Gäste aus Deutschland will ich daher im Folgenden ein paar wichtige Handreichungen geben.

Paraty liegt im Bundesstaat Rio de Janeiro (mit gleichnamiger Hauptstadt) an der Grenze zum Bundesstaat São Paulo (mit gleichnamiger Hauptstadt) und gehört zur Region Südosten des riesigen Landes. Das Klima ist tropisch/subtropisch. Es ist feucht. Es ist oft heiß. Es kommt regelmäßig zu sehr starken Regenfällen.

Schutz vor stechenden Insekten

Das feucht-heiße Klima fördert die Verbreitung von Insekten, deren Stiche neben dem lästigen Juckreiz und Pusteln schwere Krankheiten wie Denguefieber und zur Zeit vor allem Gelbfieber hervorrufen können.

Gegen Dengue kann man sich nicht impfen lassen, ist aber für Menschen, die nicht zu Risikogruppen gehören (Alte, Kranke, Kleinkinder), in der Regel nicht lebensgefährlich. Gegen Gelbfieber gibt es einen Impfstoff. Eine vorzeitige Impfung ist daher absolut zu empfehlen, auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit, davon betroffen zu sein, verschwindend  gering ist.

Ansonsten bietet unsere heutige Zeit ausreichend Mittel, um sich gegen Insektenstiche zu wappnen: Insektensprays, Repellents, Mückennetze, Kleidung undundund. Ich selbst ziehe nicht selten mein Zelt einer festen Behausung vor, denn im Zelt kann ich nachts am ruhigsten schlafen, ohne von Insekten geplagt zu werden. Im Haus ist der Schutz schon aufwändiger und umständlicher.

Klima und Kleidung

Wie gesagt, es ist feucht und heiß. Wer damit grundsätzlich ein Problem hat, dem kann nicht geholfen werden, es sei denn, er/sie will seinen Brasilien-Urlaub nur in klimatisierten, geschlossenen Räumen verbringen.

Ich persönlich liebe dieses Klima. Solange ein Wasserfall oder Fluss (oder wenigstens eine Dusche) mit klarem, kaltem Wasser in der Nähe ist (und davon gibt es unzählige in der Region), juckt es mich nicht. Ich schwitze wie in der Sauna und kühle mich dann im kalten Wasser ab. Herrlich! Das Meer ist übrigens zur Abkühlung nicht geeignet, denn es ist flach und warm wie eine Badewanne.

Kleidung braucht man kaum. Brasilianische Männer tragen mit Vorliebe den ganzen Tag lediglich eine Badehose, eventuell noch ein Shirt und Flip Flops. Das war’s. Frauen tragen Bikinis statt Unterwäsche, ein leichtes Kleid oder einen Rock oder ein um die Hüfte gebundenes Tuch plus Flip Flops – fertig.

Um sich gegen die starke Sonnenstrahlung zu schützen, ist eine Kopfbedeckung Pflicht! Leichte Hüte/Mützen mit breiter Krempe sind am besten, aber auch eine Basecap (eventuell mit zusätzlichem Nackenschutz) tut es auch. Geschmacksache bzw. eine Frage des eigenen Stils.

Für den Oberkörper empfehlen sich enganliegende Schwimm-Shirts, wie Wassersportler sie benutzen. Der Vorteil ist, dass man mit ihnen ins Wasser gehen kann und anschließend das nasse Shirt an der Luft angenehm kühlt und vor Sonnenbrand schützt. Außerdem trocknen sie auch wieder schnell.

Sehr praktisch sind auch kurze Radlerhosen, die man ebenfalls den ganzen Tag außerhalb wie innerhalb des Wassers tragen kann. Will man sich mal auf hartem Untergrund ausruhen, sorgt das integrierte Polster für einen weichen Sitz.

Sowohl als Mückenschutz wie als Schutzkleidung durch Wald und Gestrüpp als auch als Badehose schwöre ich auf sportliche Leggings, wie Adidas sie zum Beispiel anbietet. Sie reichen bis zu den Fußfesseln, schützen also den größten Teil der Beine und sollten einen Reisverschluss entlang des Unterschenkels haben, sodaß man zügig eine kurze bzw. luftige Hose daraus machen kann.

Eine Sonnenbrille sollte natürlich auch nicht fehlen. Sie darf ruhig einen Markennamen haben und darf zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit dienen. Nicht zu protzig, um keine Begehrlichkeiten zu wecken. Aber selbstbewusst getragen und gehütet, wird sie keiner klauen.

In der Region Paraty kann man auch ruhig eine (wasserdichte!) Armbanduhr tragen (in anonymen Großstädten wie Rio de Janeiro besser nicht). Auch sie dient als persönliches Accessoire. Heutzutage, wo jeder sein Smartphone mit sich führt, ist die Armbanduhr allerdings auch verzichtbar.

Sein Smartphone sollte man hüten wie seinen Augapfel, wird gern und schnell entwendet, vor allem, wenn es leicht zu hacken ist. iPhones 7 und darüber sind bei Dieben daher eher verpönt, weil sie schwer zu knacken sind und per GPS geortet werden können.

Telefonie und Internet

Wer nach seiner Reise keine saftige Rechnung seines Mobilfunkanbieters bekommen möchte, sollte nach günstigeren Möglichkeiten suchen. Wer öfter innerhalb des Landes telefonieren muss, kann sich einen Chip eines nationalen Mobilfunkanbieters kaufen wie Oi, Vivo, Claro oder TIM. Die gibt es fast überall: in Tankstellen, Läden, Kiosken, Drogerien, Supermärkten etc. und kosten 10 Reais, was zugleich der Anfangskredit ist. Die obligatorische Registrierung ist allerdings für Ausländer so kompliziert, dass sie nur mit ortskundiger Hilfe gelingt. Der Kredit ist außerdem schnell aufgebraucht, das Datenvolumen gering.

In Zeiten von WLAN und WhatsApp ist dieser Aufwand aber gar nicht mehr nötig. Viele Lokale und die meisten Hotels und sonstigen Ferienunterkünfte verfügen in Brasilien über WLAN bzw. Wi-Fi, wie die Brasilianer sagen. Mit einer gewissen Enthaltsamkeit bei der Erreichbarkeit kann man seine Anrufe, Mails, Messages und Postings also an geeigneten Orten erledigen. Ich persönlich genieße diese Freiheit, nicht ständig erreichbar zu sein, sondern nur dann, wenn ich es will oder es notwendig ist.

Das Wichtigste: Benehmen und Haltung

Vergesst alle Klischees und Vorurteile, die ihr mittels Medien von Brasilien habt. Brasilien ist alles in allem ein sehr friedliches Land mit sehr gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Aber es ist auch ganz anders als Deutschland, Europa, andere Länder. Nämlich voller Wunder und Magie.

Kommt also von Anfang mit Aufgeschlossenheit, Neugier und Freundlichkeit in dieses Land, lächelt, grüßt (Daumen hoch), bedankt euch für alles (Daumen hoch).

Genießt jede Minute eures Aufenthaltes, seid dankbar für alles, was euch widerfährt oder begegnet. Meckert nicht, streitet nicht, sucht nicht dauernd das Haar in der Suppe. Seid aufmerksam gegenüber jedermann.

Seid als Männer vorsichtig mit den Frauen. Behandelt sie respektvoll, niemals aufdringlich. Denn meistens sind sie verheiratet und der eifersüchtige Ehemann könnte sich motiviert fühlen, einzugreifen. Nicht gut. Sind die Frauen selbst aufdringlich, mach einen großen Bogen um sie. Sie wollen nur Dein Geld.

Geld

In allen größeren und touristischen Orten kann man fast überall mit Kredit- bzw. EC-Karte bezahlen und Geld abheben. Für’s Geldabheben empfehle ich die Automaten der Bank Bradesco, wo größere Beträge abgehoben werden können als bei Banco do Brasil. Auch internationale Filialen von Santander oder HSBC akzeptieren internationale Karten, nationale Banken wie Caixa und Itaú dagegen nicht.

Bei weiteren Fragen könnt ihr euch gerne an mich wenden, per Mail (parabenstv〈at〉gmail.com) oder in den Kommentaren.

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