FIFA stellt WM-Spielort Curitiba in Frage

Curitiba wird womöglich vom Spielplan der WM 2014 gestrichen! Das ist das niederschmetternde Ergebnis eines Besuches von FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke in der Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Paraná.

Die Bauarbeiten am Stadion Arena da Baixada hinken 142 Tage vor Beginn der Fussball-WM derart dem Zeitplan hinterher, dass eine rechtzeitige Fertigstellung nach jetzigem Stand der Dinge nicht mehr möglich wäre.

Valcke setzte den Organisatoren eine letzte Frist bis zum 18. Februar. Auf einer Pressekonferenz machte er keinen Hehl aus seiner Besorgnis:

Um sehr offen zu sein: So, wie sich die Situation darstellt, ist sie nicht ideal. Das Stadium ist sehr verspätet und weit außerhalb des Zeitplans für die Übergabe, um eine sichere Verwendung durch die FIFA und die FIFA WM zu garantieren. Aber wir müssen positiv sein und daher sind wir als die wichtigsten treibenden Kräfte zusammen gekommen, um Lösungen zu finden. Bis zum 18. Februar, wenn in Florianópolis der Teamworkshop stattfindet, wo Vertreter aller 32 qualifizierten Teams wichtige Informationen über die WM erhalten, müssen wir – die Stadt Curitiba, der Bundesstaat Paraná, der (Heimat-)Club Atletico Paranaense, das Lokale Organisationskomitee und die FIFA – gemeinsam eine Entscheidung treffen, ob das Stadion zu diesem Zeitpunkt in einem Stadium ist, das uns das Vertrauen gibt, dort WM-Spiele austragen zu können, ohne die Organisation des Events zu gefährden. Vertreter der FIFA und des LOK  werden die Fortschritte auf täglicher Basis verfolgen und wir werden zusammen arbeiten, um Curitiba als Gastgeber von WM-Spielen zu garantieren.

Vier Gruppenspiele sind in der Arena da Baixada vorgesehen, u.a. am 23. Juni das Spiel der Australier gegen den amtierenden Weltmeister Spanien. Letzterer schlägt dort sogar sein WM-Quartier auf.

Laut letzter Erhebung vom November war das Stadion zu diesem Zeitpunkt zu 88 Prozent fertig, wie das portal2014 berichtet. Neben der Bestuhlung fehlt noch der Rasen. Und allein der bräuchte dem Portal zufolge vier Monate, um zu wachsen. In Curitiba haben sie nicht einmal mit dem Pflanzen begonnen…

Wie andernorts in Brasilien auch, sind die Kosten für die Arena da Baixada völlig aus dem Ruder gelaufen. 184 Mio. Reais (€ 58 Mio.) sollte die Runderneuerung des Heimatstadions von Atlético-PR laut terra.com.br ursprünglich kosten, inzwischen wurden schon R$ 265 Mio. ausgegeben. Der Club braucht weitere 45 Mio. Reais für die Fertigstellung. Doch Stadt und Bundesstaat wollen nicht einen Centavo mehr dazu geben…

Bei den anderen verbliebenen fünf Stadien sieht es nicht viel besser aus. Immerhin wird die Arena das Dunas in Natal morgen im Beisein von FIFA-General Valcke feierlich eingeweiht. Die Arena Corinthians in São Paulo, wo u.a. das Eröffnungsspiel stattfinden soll, ist nach dem schweren Unglück Ende November ebenfalls stark ins Hintertreffen geraten. Auch die Stadien in Manaus, Cuiabá und Porto Alegre sind nicht wie von der FIFA gefordert zum Ende des Jahres 2013 fertiggestellt worden. Von den zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen ganz zu schweigen.

Es sieht ganz so aus, dass Ex-Weltfussballer Romário mit seiner Prophezeiung von vor zwei Jahren Recht behalten sollte: Die WM 2014 könnte die größte Blamage aller Zeiten werden.

Brasilien hat die teuersten WM-Stadien der Welt

Keines der verbliebenen WM-Stadien wird zum vereinbarten Zeitpunkt fertig

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