Gewalt gegen Frauen und überhaupt

Heute ist der internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen. Und in Zeiten von Multi- und Social Media ist das Netz natürlich voll mit Kommentaren und Äußerungen und Publikationen zum Thema, vor allem von weiblicher Seite natürlich, Frauenrechtlerinnen, Feministinnen und sonstige Innen ganz vorne weg. Und der politisch korrekte Mensch stimmt natürlich bedenkenlos ein in diesen großen Chor der Betroffenen und Mitfühlenden und Leidenden. Ja, Gewalt ist schrecklich. Und zwar gegenüber jedermann und jederfrau. Klar gibt es kulturell, traditionell, strukturell und sogar naturbedingt Unterschiede an Gewalt. Und dass es dementsprechend seit Menschengedenken auch Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen und zwangsläufig auch zwischen Mann und Frau gibt, ist keine besonders spektakuläre Erkenntnis.

Gewalt – sowohl in physischer wie in psychischer Form – ist eine Konstante in jedweder zwischenmenschlichen Beziehung und sogar weit darüber hinaus.

Gewalt ist ein sehr abstrakter Begriff, der ungeheuer viel umfasst: schließlich sprechen wir ja auch ganz selbstverständlich von der staatlichen Gewalt und dem Gewaltmonopol und halten die Anwendung von Gewalt unter bestimmten Umständen für angemessen und gerechtfertigt. Und jedes Mal, wenn ein jeder sich in seinem Leben gegenüber anderen behaupten will und muss, tut er damit anderen in gewisser Weise bereits Gewalt an: Indem ich versuche, die Dinge in die Richtung zu bewegen und zu beeinflussen, die meinen eigenen Interessen und meinem eigenen Wohlergehen gemäß sind.

So gesehen ist selbst das Schreiben dieser Zeilen eine Gewalttat, die ich zunächst einmal mir selbst antue, aber dann auch dem Leser, dem ich die Gewalt antue, diese Zeilen zu lesen und meinen Gedanken zu folgen.

Gewalt ist also ein unfassbar großer Begriff, der so viel umfasst, dass er damit auch ziemlich schwammig wird. Und je schwammiger, umfassender, abstrakter ein Begriff wird, desto mehr lädt er zu kommunikativen Missverständnissen ein.

Denn jeder hat unmittelbar andere, eigene, persönliche Bilder im Kopf, wenn er über das Thema Gewalt spricht und nachdenkt. (Ich habe selbst übrigens auch viel und heftige psychische wie physische Gewalt erfahren, übrigens vor allem von zwei bestimmten Frauen, nur mal so nebenbei, ohne irgendetwas auf- und gegenrechnen zu wollen.)

Jeder hat seine ganz eigenen Erfahrungen damit. Und niemand ist immer nur Opfer oder immer nur Täter. Wir alle sind beides, mal mehr, mal weniger. Oder wie mein musikalisches wie weltanschauliches Idol John Lennon einmal sagte:

Wir haben alle den Jesus und den Hitler in uns, das Gute wie das Böse.

Unser Leben ist ein ständiger Widerstreit zwischen diesen beiden Polen, die zeitgeistbedingt, kulturell, traditionell und naturbedingt nicht einmal so klar zu identifizieren sind.

Denn was ist schon Gut? Was ist Böse? Kommt auf die Perspektive an.

Theologen und Philosophen und Ethnologen und Anthropologen und wer sonst noch alles streiten seit Menschengedenken so verbissen darüber, dass man ganz meschugge wird.

Deswegen wäre es nüchtern betrachtet wohl am besten, man schmisse diesen ganzen Kladderadatsch auf den Müllhaufen der Geschichte und finge an, die Dinge mit all unserem heutigen Wissen nüchtern und pragmatisch zu betrachten und eine möglichst einfache und schlüssige, praktische Lebens- und Alltagsmoral zu formulieren, welche ein nachhaltiges und lebenswertes Zusammenleben aller Lebewesen auf diesem Planeten ermöglicht und garantiert.

Denn natürlich ist der Schutz des Lebens und der dafür notwendigen Grundlagen das Oberste aller Prinzipien (und nicht diese abstrakte und inzwischen fragwürdige „Würde des Menschen“). Es kann logischerweise nicht das Prinzip einer auf gegenseitiger Abhängigkeit gegründeten Population sein, die eigene Lebensgrundlage zu zerstören. Das wäre selbstzerstörerisch und destruktiv.

Dabei müssen wir realistisch sein. Es macht keinen Sinn, sich Dinge zu wünschen und zu fordern, die aller bisherigen Erfahrung widersprechen und gegen die Naturgesetze verstoßen. (So ist und bleibt es Naturgesetz, dass die Frauen die Kinder kriegen und ihnen eine besondere, naturgegebene Rolle in der Aufzucht des Nachwuchses zukommt, ob es ihnen nun passt oder nicht. Das ist Tatsache.)

Die Natur und ihre Gesetze sind überhaupt der Maßstab allen Lebens. Die Menschheit verfügt heute über einen so großen kollektiven Wissenstand über die Zusammenhänge der materiellen Welt, dass die Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen und sollten, sehr wohl bekannt sind.

Man muss kein Experte sein und nicht mal besonders intelligent, um zu begreifen, dass die Weltbevölkerung nicht so weitermachen darf wie die letzten Jahrzehnte seit dem II. Weltkrieg.

Die Menschheit hat die naturgegebenen Limits bei Weitem überschritten und wird damit zwangsläufig in eine heiße Phase eintreten, in der es nur noch einen moralischen und existenziellen Imperativ gibt: Friss oder stirb! Rette sich, wer kann!

Es sei denn, die Menschheit – damit sind insbesondere die großen und reichen Länder und ihre Bevölkerung gemeint – kriegt endlich mal ihren Arsch hoch und fängt entschlossen und tatkräftig daran, die globalen und realen Probleme anzupacken und wirklich zu lösen.

Nicht labern, sondern machen!

Und wer sich in den Weg stellt und die Lösung der Probleme nur verzögern will, ist definitiv ein Profiteur dieses destruktiven Systems und sollte vernachlässigt und ignoriert – sprich: aussortiert – werden. Die haben das mit ihren Opfern ja auch nicht anders gemacht. Sie gehen ja auch ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen. Hauptsache, sie kriegen alles, was sie wollen, koste es, was es wolle.

Ok. Könnt ihr gerne haben. Schon im Alten Testament – das sowohl für Christen wie Juden und Moslems als Wort Gottes anerkannt wird – steht klipp und klar: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Jesus zeigte den Menschen dann zwar einen anderen, friedvolleren Weg auf, den der Liebe.

Doch der Mensch folgte weiterhin lieber seinen eigenen Interessen, seinem Egoismus und Opportunismus, seiner Eitelkeit und Habgier.

Die Liebe reicht bei den meisten gerade mal bis zur eigenen Nasenspitze. Mal verlieben wir uns zwar in jemand anderes, aber in den meisten Fällen endet diese Romanze eh nur in einer weiteren, desillusionierenden zwischenmenschlichen Enttäuschung.

Der einzige Mensch, dem du wirklich vertrauen kannst und musst, bist du selbst. Und deshalb musst du beständig an deinen ureigenen Talenten und Fähigkeiten arbeiten, um die beste Version aus dir zu machen, das Beste aus dir herauszuholen.

Und dafür muss ein jeder beständig seine Grenzen ausloten und überschreiten und erweitern.

Sei offen. Sei positiv. Sei konstruktiv und kreativ und kommunikativ und initiativ und instinktiv.

Sei vor allem immer ehrlich zu dir selbst. Sein dein eigener größter und unnachgiebigster Richter und Kritiker.

Jammer nicht, sondern tu was, um deine Situation zu verbessern.

Und vertraue nicht darauf, dass andere etwas für dich tun. Auch wenn die Suche und das Sammeln nach Gleichgesinnten definitiv von Vorteil ist.

Tu, was DU für richtig und angemessen und sinnvoll hälst.

Tu es mit Bedacht und Umsicht, aber sei hartnäckig und gleichzeitig realistisch.

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Und eine neue Welt- und Menschheitsordnung wird sich auch nicht von heute auf morgen einstellen.

Das Ganze ist ein Prozess, der sich wie ein Schmetterling entfalten muss.

Aber wenn jeder an seinem Ort und zu seiner Zeit das Richtige tut und versucht, dann kann der Wandel ziemlich schnell Wirklichkeit werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.