Die Zerstörung der USA

Nach der vom YouTuber Rezo propagierten „Zerstörung der CDU (und SPD)“ taucht am Horizont schon die nächste disruptive Veränderung auf: Die (Selbst-)Zerstörung der USA. Wie im Falle der GroKo-Parteien ist das eigentlich weniger ein Aufruf zum Aufstand oder eine Kriegserklärung, sondern eher eine nüchterne Zustandsbeschreibung. Systeme zerstören sich nämlich von ganz allein, wenn sie sich erst ausreichend pervertiert, parasitiert und promiskuiert haben.

Ich bin im wahren Leben gar nicht so radikal, wie das hier klingt. Ich bin kein Rebell oder Umstürzler. Im Gegenteil. Ich liebe die Ruhe und den Frieden und die Ausgeglichenheit. Das ist der Idealzustand, dem wohl jedes Lebewesen im Grunde seines Wesens entgegensehnt. Ruhe, Sicherheit und Frieden.

Aber wenn eben diese Ruhe und dieser Frieden bedroht oder gestört sind, dann muss man aktiv werden oder sich zumindest auf bevorstehende Veränderungen einstellen.

Und so, wie die USA unter ihrem 45. Präsidenten Trump agieren („America First“), kann das eigentlich nur dazu führen, dass sich die anderen gegen ihn verbünden.

Trump nimmt es mit zu vielen erklärten Gegnern gleichzeitig auf: Mexiko, China, Iran und EU und NATO fallen mir hier als erstes ein. Der Handelskrieg mit den für die US-Industrie extrem wichtigen Partnern China und Mexiko ist schon hirnrissig, das Säbelrasseln mit dem Iran ist fahrlässig.

Die USA – und damit ist nicht nur Trump allein gemeint, sondern die US-Doktrin der ganzen Nachkriegsjahre – überreizen extrem, indem sie ihre Wirtschafts- und Militärmacht dazu missbrauchen, anderen die Daumenschrauben anzulegen, sie zu strangulieren, ihnen die Luft zum Atmen zu nehmen und unermessliches Leid über die Welt zu tragen!

Hatte man früher noch versucht, die wahren Motive unter dem Deckmäntelchen der Demokratie und Menschenrechte und der Freiheit und Terrorabwehr zu kaschieren, zeigt Trumps Administration samt seiner Partei nicht mal mehr die geringste Scham, ihre egoistischen Interessen zu demonstrieren: America First!! Koste es, was es wolle!

Nein.

Der Rest der Welt ist nicht verpflichtet und hat auch nicht das geringste Eigeninteresse daran, sich dem Diktat und der Herrschaft der USA zu unterwerfen!

Kein Land, keine Kultur muss sich irgend jemandem unterwerfen! Jedes Land und jede Kultur haben das Recht, sich selbst ungehindert zu entfalten und ihre eigenen Spielregeln zu entwickeln. Niemand hat das Recht, jemand anderem vorzuschreiben, wie er zu leben habe. Jedes Land, jede Kultur ist anders und Außenstehende können das kaum in all seinen Schattierungen verstehen und nachvollziehen.

Daher ist Toleranz so wichtig. Denn sie gewährt jedem das Recht, sich so entfalten und so leben zu können, wie er/sie es will, ohne dafür Sanktionen fürchten zu müssen.

Natürlich gibt es Grenzen der Toleranz. Und die liegen eben genau dort, wo meine Rechte die der anderen verletzen und bedrohen.

Die Meinungsfreiheit ist ein solches Gut, das allen Menschen auf der Welt dank der Sozialen Netzwerke als besonders wertvoll erscheint – egal, welcher Meinungsrichtung (links/rechts/progressiv/konservativ etc.) man anhängt.

So schwer es oft fällt, zeichnet sich Toleranz gerade dadurch aus, dass sie Dinge und Meinungen gewähren lässt, auch wenn sie einem selbst völlig widerstreben.

Die Meinungsfreiheit kann jedoch mit anderen Grundrechten kollidieren.

Denn wenn ich die Rede- und Versammlungsfreiheit dazu nutze, andere zu diffarmieren, zu beleidigen oder gar zu bedrohen, dann ist damit eine Grenze überschritten, die nicht zu tolerieren ist. Das versteht sich von selbst. Denn wenn man das erlauben würde, ist eine blutige und opferreiche Auseinandersetzung nicht mehr weit. Das kennt man aus dem Alltag.

Grundrechte gelten für alle. Und deswegen müssen auch alle sie respektieren und anwenden. Denn nur so ist ein friedliches Miteinander überhaupt möglich.

Und das ist es doch, was wir alle am Ende wollen. Wir wollen glücklich und zufrieden sein.

Wir müssen uns also von einem Wirtschaftssystem und einem Gesellschaftsmodell verabschieden, in dem der Mensch nur abhängig Beschäftigter ist, welcher die an ihn vom System gestellten produktiven, Wirtschaftswachstum produzierenden Anforderungen möglichst optimal zu erfüllen habe und das gnaden- und rücksichtslos über Leichen geht, um ein System aufrechtzuerhalten, das letztlich seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört.

Wer Wirtschaft wie Trump und die USA und viele andere nur als Big Business, Big Deals und Big Profits definiert, hat die Rechnung ohne die Menschen gemacht.

Sie sind ihm egal. Sie sind austauschbar. Ersetzbar. Wenn’s sein muss, werden sie einfach vernachlässigt, entlassen, ertränkt, getötet, vernichtet. Was soll’s! Hauptsache, ich bin jetzt noch mächtiger und noch reicher!

Es würde mich schwer wundern und ich will es nicht hoffen, dass die USA weiter damit durchkommen. Dass unser globales Wirtschaftssystem weiter nach diesem Motto operiert.

Alle Länder und Regionen dieser Welt sollten sich wieder mehr auf ihre eigenen Probleme konzentrieren und da, wo es notwendig ist, kooperieren.

Die USA haben ihr Wirtschaftssystem so umzukrempeln, dass Kriege für Öl gar nicht mehr notwendig sind! Kriege lassen die Ölpreise eh nur steigen. Das mag für die Verkäufer ja wunderbar sein (weswegen sie auch durchaus Interesse an solchen Kriegen haben…), für die große Mehrheit der Käufer macht sich das aber sofort im Geldbeutel bemerkbar.

Der Kunde/Konsument ist also gut beraten, sich von solchen Effekten unabhängig zu machen, auf andere Antriebe, andere Verkehrsmittel, andere Energieversorgung zu setzen. Im ureigenen Interesse.

Je mehr ein Einzelner es schafft, sich von diesem auf Konsum und Kaufen fokussierten Wirtschaftssystem unabhängig zu machen, desto besser.

Menschen sollten wieder mehr vor Ort produzieren, wie das zum Beispiel hier bei mir vor Ort ist. Der eine betreibt ein Restaurant, der andere eine Werkstatt, die andere eine Wäscherei oder Bäckerei undundund. Auch mit Delikatessen oder Kunsthandwerk verdienen sich hier manche wenigstens etwas dazu.

Industriell gefertigte Produkte sollten vor allem dort gefertigt werden, wo diese Produkte auch gefragt sind. Das schafft einerseits Arbeitsplätze in der Region und vermeidet andererseits die energiefressende, weltweite Logistik.

Es muss also Schluss sein mit Billigprodukten aus Ländern, wo die Arbeitskraft eines Menschen nicht gewürdigt wird. Erstens vernichtet dieser Billiglohnarbeiter den Arbeitsplatz in einem reicheren Land, zweitens duldet der Konsument mit seinem Kauf, dass dieses Produkt unter menschenunwürdigen und ausbeuterischen Umständen entstanden ist.

Es würde unseren Planeten in ausserordentlicher Weise entlasten, wenn schon allein der Energieverbrauch für diese absurde weltweite Logistik weitgehend eingespart werden könnte.

Globale Unternehmen können ja weiter global aktiv sein. Aber sie sollten sich den jeweiligen Märkten anpassen und dort nur das produzieren, was vor Ort gebraucht wird. Eine gut funktionierende Marktwirtschaft ist auf möglichst wenig Importe wie Exporte angewiesen. DAS wäre eine ausgeglichene Handelsbilanz!

Es ist ja durchaus beeindruckend, wie schnell es die Menschheit dank des technologischen Fortschritts nach dem Zweiten Weltkrieg geschafft hat, sich zu globalisieren. Die Welt ist klein geworden im Vergleich zu früheren Zeiten.

Und nun ist es Zeit, sie auf ein gesundes und nachhaltiges Maß zurückzustutzen.

Dank des Überflusses, der global herrscht, dürfte das kein allzu schmerzhafter Prozess werden…

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