Die 32 Teilnehmerländer der WM 2014 in Brasilien stehen fest

Die WM 2014 in Brasilien nimmt immer mehr Gestalt an. Mit Uruguay hat sich in der Nacht zu heute das letzte der 32 Teilnehmerländer für die WM qualifiziert. Am 6. Dezember werden die acht Gruppen à vier Mannschaften in Costa do Sauípe (Brasilien) ausgelost. Nur Brasilien als Gastgeber weiß schon, wann und wo es in der Gruppenphase spielen wird.

Denn Brasilien bildet den Kopf der Gruppe A und wird das Eröffnungsspiel am 12. Juni 2014 in São Paulo bestreiten. Am 17. Juni spielt die Seleção laut Spielplan im Castelão-Stadion von Fortaleza, am 23. Juni im Mané Garrincha-Stadion der Bundeshauptstadt Brasília.

Gegen wen sie dort spielen werden, steht für die Brasilianer allerdings noch genauso wenig fest wie für die restlichen Teilnehmer. Das wird erst die Auslosung am 6. Dezember ergeben.

Fest steht bislang nur, welche Mannschaften die Rolle eines Gruppenkopfes einnehmen werden. Dabei richtet sich der Weltfussballverband FIFA nach der Weltrangliste vom 17. Oktober. Und das bedeutet, dass Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Uruguay und die Schweiz als Gruppenköpfe gesetzt sind. Welcher Gruppe sie vorstehen werden, wird erst die Auslosung ergeben.

Schon jetzt fangen Medien, Fans und Sport-Verbände an, auf Grundlage des Auslosungsverfahrens mögliche best und worst case-Szenarien durchzurechnen. Das ist insofern noch besonders spekulativ, als noch nicht geklärt ist, welche Mannschaften in welche Töpfe kommen.

Es wird jedenfalls vier Töpfe geben (= der Anzahl der Teilnehmer je Gruppe), in denen sich die Lose von jeweils acht Ländern befinden (= der Anzahl der Gruppen).

Im ersten Topf befinden sich die Lose der acht Gruppenköpfe. Wie sich die übrigen Länderlose auf die anderen drei Töpfen verteilen, bleibt geheim. Die FIFA verteilt die Länderlose allerdings nach „geografischen und sportlichen“ Gesichtspunkten, um für mehr Ausgewogenheit in den Gruppen zu sorgen. Mit Ausnahme von Europa darf es in einer Gruppe keine zwei Mannschaften vom selben Kontinent geben.

Bei der Auslosung zur WM 2010 in Südafrika war es so, dass sich im zweiten Topf die Länderlose aus Asien, Nord- und Mittelamerika befanden. Für die WM 2014 wären das: Japan, Iran, Südkorea, Australien, USA, Mexiko, Costa Rica und Honduras.

Im dritten Topf waren 2010 die Mannschaften aus Afrika und Südamerika. Aus Afrika haben sich für die WM 2014 die Länder Nigeria, Elfenbeinküste, Kamerun, Ghana und Algerien qualifiziert. Aus Südamerika nehmen neben Gastgeber Brasilien Argentinien, Kolumbien, Chile, Ecuador und Uruguay teil. Abgesehen von Chile und Ecuador sind die anderen südamerikanischen Länder aber schon als Gruppenköpfe (Topf 1) gesetzt, so dass noch ein Länderlos fehlt, um den Topf komplett zu machen.

In Topf vier könnten sich wie 2010 die europäischen Qualifikanten befinden. Insgesamt schickt Europa 13 Mannschaften zur WM. Vier davon sind als Gruppenköpfe schon gesetzt. Bleiben neun übrig: Italien, Niederlande, Russland, Bosnien-Herzegowina, England, Portugal, Griechenland, Kroatien und Frankreich.

Das ist ein Land zu viel. Also wird ein europäisches Los in Topf 3 wandern. Welches, das wird die FIFA drei Tage vor der Auslosung entscheiden. Orientiert sie sich an der Weltrangliste, hätte Frankreich das Nachsehen.

Auf dieser Basis lassen sich nun alle möglichen Kostellationen errechnen. Deutschland könnte schon in der Gruppenphase auf Angstgegner Italien und Ex-Teamchef Jürgen Klinsmann mit seinen US-Boys stoßen.

Was Italien für Deutschland, das ist Frankreich für Brasilien. Auch Italien und den Niederlanden möchte die Seleção möglichst lange aus dem Weg gehen.

Angesichts der riesigen Distanzen zwischen den WM-Austragungsorten ist ein anderer Aspekt bei der Auslosung aber eher noch wichtiger: Wo werden die eigenen Gruppenspiele stattfinden? Denn lange Anfahrts- bzw. Anflugwege und starke klimatische Schwankungen setzen die Teams vor besondere Herausforderungen, die „kriegsentscheidend“ sein können.

Der Kopf der Gruppe B spielt in Salvador (Nordosten), Rio de Janeiro und Curitiba (Süden).

Der Kopf der Gruppe C spielt in Belo Horizonte (Südosten), Brasília (Mittelwesten) und Cuiabá (Mittelwesten).

Der Kopf der Gruppe D spielt in Fortaleza (Nordosten), São Paulo und Natal (Nordosten).

Der Kopf der Gruppe E spielt in Brasília, Salvador und Manaus (Norden).

Der Kopf der Gruppe F spielt in Rio, Belo Horizonte und Porto Alegre (Süden).

Der Kopf der Gruppe G spielt in Salvador, Fortaleza und Recife (Nordosten),

und der Kopf der Gruppe H in Belo Horizonte, Rio und São Paulo.

Am besten haben es die Kopfmannschaften der Gruppen G und H. Klimatisch bieten sie die wenigsten Kontraste und geografisch die geringsten Distanzen.

Die Gruppen E und F weisen dagegen klimatisch die stärksten Kontraste auf. Von den zurückzulegenden Distanzen sind die Gruppen D (Landweg: ca. 5900 km) und E (6000 km) am schlimmsten. Von den Distanzen am günstigsten sind die Gruppen F (1140 km), G (2000 km) und H (870 km).

Am 6. Dezember um 17 Uhr MEZ ist die Stunde der Wahrheit. „Unmittelbar“ danach will der DFB auch entscheiden, wo die deutsche Nationalmannschaft ihr WM-Quartier aufschlagen wird. Zur Auswahl stehen laut Deutschem Fussball-Bund eine Hotelanlage in Salvador und eine Unterkunft in São Paulo.

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