59 Prozent der Brasilianer bewerten die Amtszeit von Präsidentin Dilma Rousseff mit gut bis sehr gut. Das ist Rekord. So viel Zustimmung hatte nach einem Jahr Amtszeit noch nie ein Präsident vor ihr.
Die Umfrage wurde von dem renommierten Institut Datafolha gemacht und von der Folha de São Paulo veröffentlicht. 33 Prozent beurteilten Dilmas Regierung als „normal“ und nur sechs Prozent als „schlecht“, wie Bom Dia Brasil berichtet.
Dilma schlägt damit ihren beliebten Vorgänger Lula, der in seiner zweiten Amtszeit nach einem Jahr 50 Prozent Zustimmung genoss (2007).
Sollte Dilma weiter auf einer so hohen Zustimmungswelle schwimmen, dürfte sich eine Kandidatur Lulas für die nächsten Präsidentschaftswahlen erübrigen.
Lula war ein jovialer Landesvater. Doch er zeigte wenig Ambitionen, den Sumpf der Korruption in der Regierung trocken zu legen. Dilma, vorher eher als wenig charismatische Technokratin wahrgenommen, fackelte dagegen nicht lange und zeigt sich als entschlossene und durchsetzungsstarke Präsidentin, die sechs von Korruptionsvorwürfen belasteten Ministern bereits den Laufpass gab.
Lula glaubt nicht an das als „mensalao“ bezeichnete Korruptionssystem, das unter seiner Präsidentschaft geherrscht haben soll und das derzeit Gegenstand eines großen Prozesses in Brasilien ist.
http://www.nytimes.com/2012/08/26/world/americas/brazils-ex-president-lula-back-on-political-front-lines.html
Der Korruptions-Skandal „mensalao“ und welche Bedeutung er für Brasilien hat, beschreibt TrustLaw:
http://www.trust.org/trustlaw/blogs/anti-corruption-views/lessons-from-the-mensalo-brazils-largest-ever-corruption-trial
Die Zustimmung für Dilma Rousseff ist laut aktueller Umfrage noch weiter gestiegen. Dennoch zieht eine Mehrheit eine Rückkehr ihres Vorgängers und Parteikollegen Lula da Silva für die Wahlen 2014 vor:
http://oglobo.globo.com/pais/dilma-tem-aprovacao-recorde-mas-lula-o-favorito-para-2014-4708390
Jüngsten Umfragen zufolge hat die Zustimmung für Dilma inzwischen den historischen Wert von 77 Prozent erreicht. Bloomberg versucht sich an einer Erklärung dieses Phänomens – am Vorabend von Dilmas Reise in die USA. Die USA haben Brasilien als wichtigen Global Player wahr genommen und hofieren ihn entsprechend:
http://www.bloomberg.com/news/2012-04-05/brazil-finds-it-takes-a-woman-to-confront-congress-without-fear.html
Dilma hat nun den siebten Minister wegen Korruptionsvorwürfen verloren. Diesmal traf es den Städteminister Mario Negromonte:
http://blogs.wsj.com/corruption-currents/2012/02/02/brazil-cities-minister-resigns-amid-corruption-allegations/