Brasilien am Tag der Entscheidungswahl

Heute entscheiden die brasilianischen Wähler darüber, in welche Richtung das Land in nächster Zukunft gehen will und wird. Im ersten Wahlgang hatten sie die Wahl zwischen 13 (!) Präsidentschaftskandidaten. Ins finale Stechen kamen wie erwartet der rechtsradikale Bolsonaro und der Vertreter der bei vielen verhassten oder heissgeliebten Arbeiterpartei PT, Fernando Haddad. Der Wahlkampf war schon im ersten Wahlgang extrem polarisiert dank der tatsächlichen Stimmungslage im Land.

Anhänger der einen wie der anderen Seite sind zu großen Teilen völlig irrational, stimmungs- und von Social Media getrieben. Es ist mit der einen wie der anderen Seite schwierig, ein vernünftiges, sachliches politisches Gespräch zu führen. Die meisten haben schlicht keinen Schimmer von den Zusammenhängen und glauben deswegen jeden Blödsinn, den ihnen irgendjemand auftischt.

Insofern ist es auch völlig egal, wie das Rennen jetzt ausgeht. Allein der Verlauf des Wahlkampfes hat vieles zutage treten lassen, was unter der Oberfläche brodelte. Es gibt einen erheblichen Teil der Bevölkerung, der unverblümt rassistische und radikale Ansichten vertritt und verteidigt. Ohne jegliches Schamgefühl. Und es gibt die andere Seite, die zwar das Herz am rechten Fleck hat, aber trotzdem von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.

Brasilien hat einen weiten Weg vor sich, das steht außer Zweifel.

Auf der anderen Seite verbindet die Brasilianer aller Klassen und Rassen ein Art korporatives Grundgefühl der Zusammengehörigkeit bei aller Vielfalt und des tiefen Bedürfnisses nach friedlichem Zusammenleben mit Freunden, Familie, Nachbarschaft. Brasilianer sind sehr kontaktfreudig und kommunikativ und gesellig.

Dieser Wahlkampf hat jedoch einen Riss in die Gesellschaft getrieben, den selbst die politisch unversöhnlichen Seiten als etwas Schmerzhaftes empfinden. Man kann sein Schwätzchen mit den Nachbarn und Freunden nicht mehr so unbeschwert wie früher halten, weil jeder vom anderen weiß, auf welche Seite er sich geschlagen hat.

Und ehrlich gesagt fällt es mir wie vielen anderen schwer, manchen geliebten und befreundeten Menschen noch so offen zu begegnen wie vorher. Denn es ist für mich bei aller berechtigten Kritik an der PT, an Lula und (am wenigsten) Haddad nicht im Mindesten verstandesmäßig und ethisch nachvollziehbar, wie man einem solchen Knilch und Nichtsnutz und Spinner und Idioten wie Bostanaro ernsthaft seine Stimme geben kann???

Das geht einfach nicht. Das passt nicht zusammen. Schon gar nicht, wenn man, wie praktisch alle Brasilianer es tun, auch noch Gott und Jesus für seine Seite reklamiert!! Das ist einfach unverschämt und unerträglich!!

Gott hat mit dieser Scheiße, welche die Menschen produzieren, wirklich nicht im Geringsten etwas zu tun!

Er hat uns diese Welt, diesen Planeten in optimalem Zustand überlassen und anvertraut, um das Beste draus zu machen.

Und in der Tat: Wenn wir zurückblicken auf diesen langen, langen Weg der Menschheitsgeschichte und weiter zurück bis zum Urknall, dann hat die Menschheit Unglaubliches auf den Weg gebracht, entdeckt, entschlüsselt, entwickelt, erfunden!

Darauf kann die Menschheit als Ganzes stolz sein! (Wenn es am Ende auch nur besondere, herausragende Einzelmenschen waren, die diesen Fortschritt gebracht haben – aber ohne die Massen, welche die Neuerungen aufnahmen und nutzten, wäre es auch kein Erfolg geworden…)

Wenn wir diese Perspektive des Stolzes und der Dankbarkeit für all diese Geschenke, die das Leben uns gibt, einnehmen, dann blicken wir auch entspannter in die Zukunft.

Das Gute, das Richtige, das Wirkliche setzt sich immer durch. Das ist Naturgesetz.

Und wenn die Menschheit es wie jetzt übertreibt, dann wird die Natur, das Naturgesetz seine entsprechende, passende Antwort geben. Das ist noch um Vieles gewisser als das Amen in der Kirche.

Aber man muss es ja nicht so weit kommen lassen. Ist ja gar nicht nötig. Wozu?

Wieso nicht einfach das tun, was richtig und vernünftig ist? Ganz pragmatisch, ohne jede ideologische Brille.

Die Menschheit besitzt jetzt im Jahr 2018 einen Kenntnis- und Wissensstand und verfügt über die entsprechenden Technologien, um diesen Planeten zu einem Wahren Juwel in diesem Universum zu machen!

Ein Vorbild für andere exterrestrische Zivilisationen!

Wer weiß: Vielleicht gibt es eines Tages ja einen universellen Wettbewerb, in dem die verschiedensten Zivilisationen gegeneinander antreten oder sich einfach nur den anderen präsentieren und am Ende gemeinsam einen Sieger küren!

Wäre doch eine schöne Zielvorgabe für unseren Planeten, bei einem eventuellen universellen Wettbewerb als der große, unbestrittene Sieger hervorzugehen!!

Top! Die Wette gilt!! Auf geht’s!!!

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