Arena Beira-Rio in Porto Alegre eingeweiht

Im Beisein von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke wurde gestern die Arena Beira-Rio in Porto Alegre, Hauptstadt des südlichsten Bundesstaates Rio Grande do Sul, eingeweiht. Ungeklärt bleibt, wer für die noch zu errichtenden temporären Strukturen wie das Pressezentrum aufkommt.

Präsidentin Dilma und Inter-Stürmer D'Alessandro kicken Ball auf Rasen von Beira-Rio
Präsidentin Dilma weiht Arena Beira-Rio in Porto Alegre ein (Foto: Paulino Menezes, Portal da Copa/ME)

Fünf WM-Spiele sind in dem runderneuerten Heimstadion des Erstligisten Internacional vorgesehen, vier in der Gruppenphase sowie eins im Achtelfinale. Die Totalrenovierung des Stadions an der Lagune Guaíba (offizieller Name: Estádio José Pinheiro Borda) dauerte zwei Jahre und verschlang 330 Mio. Reais (ca.€ 100 Mio.). Es bietet Platz für knapp 48.000 Zuschauer.

Während die Presse auf Abstand gehalten wurde, kickte Präsidentin Dilma mit dem argentinischen Inter-Kapitän D’Allessandro, umgeben von gut gelaunten Bauarbeitern und Honoratioren wie FIFA-General Valcke, LOK-Repräsentant und Ex-Weltfussballer Ronaldo und Sportminister Aldo Rebelo.

Im Vorfeld hatte es Irritationen gegeben, wer für die noch zu errichtenden temporären Installationen zuständig ist und aufkommen muss. Dazu zählen klimatisierte Zelte, Übertragungskabel, TV-Monitore, Pressezentrum etc. Das sorgte kurz vor Beginn des Einweihungstermins noch für hektische Verhandlungen. Per Twitter verkündete FIFA-General Valcke schließlich einen Meilenstein, der erreicht wurde:

Ganz so eindeutig geklärt scheinen die Dinge laut einem Bericht des brasilianischen Portals estadao.com.br allerdings nicht zu sein.

Laut den Verträgen mit der FIFA ist der Club und Hausherr Internacional für die Errichtung und Finanzierung der temporären Strukturen zuständig. Der Club hat nach eigener Aussage aber nicht die notwendigen R$ 25 Mio., gab den Ball an die Stadt und Landesregierung weiter. Die brachten schnell ein Gesetz auf den Weg, mit dem der Club R$ 25 Mio. bei privaten Investoren auftreiben kann. Als Appetithappen ist deren Beteiligung mehrwertsteuerfrei.

Kaum hatte Präsidentin Dilma Porto Alegre verlassen, da tönte Inter-Präsident Giovanni Luigi, er werde keinen Investoren hinterherlaufen. „Das ist Sache der Regierung. Inter versteht nichts von solchen Dingen.“ Das einzige, was Inter beisteuern werde, seien die benachbarte Mehrzweckhalle Ginásio Gigantinho, das Parkhaus, das Event-Zentrum sowie die Verkaufsstände.

Die sture Haltung der Club-Verantwortlichen sorgte laut estadao wiederum bei den politischen Funktionären für Irritationen. In der Stadtverwaltung hält man die Vorstellung für absurd, dass sich nun der Bürgermeister auf die Suche nach Sponsoren machen soll. Und das Angebot von Bundesstaats-Gouverneur Tarso Genro über einen 15-Millionen-Kredit zu niedrigen Zinsen soll der Club ebenfalls ausgeschlagen haben.

Die öffentliche Hand habe ihren Beitrag geleistet, sagte Porto Alegres Sportsekretär João Bosco Vaz dem Portal. Und auf die Frage, ob es einen Plan B gebe, reagierte er entnervt: „Plan B? Das ist bereits der Plan B. Diese ganze Geschichte hätte schon lange beendet sein müssen!“

Ein Irrenhaus, so scheint’s. Internationale Investoren dürften sich angesichts all dieser Provinzpossen mit Grausen wenden und die FIFA wird mindestens drei Kreuze machen, wenn sie diese WM 2014 von der Backe hat…

Hier noch ein offizielles Video, das die Veränderungen am Stadion dokumentiert:

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